Alfred Döblins umfangreiches literarisches Werk bündelte und kommentierte alle großen geistigen und politischen Umwälzungen in Deutschland im 20. Jahrhundert. Es hat an allen literarischen Bewegungen Anteil, an Futurismus, Expressionismus, Neuer Sachlichkeit, Exil und der Nachkriegsliteratur; Döblin gehört mit Kafka, Musil, Brecht und Thomas Mann zu den Repräsentanten der Moderne, Grass nennt ihn seinen Lehrer, Faßbinder verfilmte ‘Berlin Alexanderplatz’ denkbar aufwendig. Und dennoch ist Döblin den meisten Lesern nur als Autor eben von ‘Berlin Alexanderplatz’ bekannt. Diesem Missverhältnis will Gabriele Sander mit ihrer erstmals das gesamte Werk angemessen würdigenden Monographie abhelfen.